Brest ruft - und die Maltzahn bereitet sich vor!

28.03.2012 16:36

Unser Obmann Rudi - der auch Skipper der Brest-Reise sein wird - erzählt ein wenig über die lange Vorbereitung der Reise und den zu besegelnden Weg.

Seit die Crew der Maltzahn im Winter 2009/10 mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass entsetzlich viel Arbeit am Schiff auf sie wartete - seitdem ist für viele von uns die große Motivation: Les Tonnerres de Brest 2012! Und plötzlich sind es nur noch drei Monate bis dorthin.

Die ungeheuren Anstrengungen der letzten zwei Winter sind dann vielleicht vergessen - und zurück bleibt der Stolz, "unser" Schiff fit bekommen zu haben; fit für die Nordsee, den Englischen Kanal, die Bretagne, für die Irische See. Fit aber auch für die nächsten Jahre - bis zum nächsten großen Arbeitsberg. Ein Holzschiff lässt Einem nie Ruhe!

Doch noch einmal zurück, um in einer kurzen Zeitreise die letzten beiden Jahre in Stichworten Revue passieren zu lassen: Planung des Vorsteven-Projektes - Einrichtung eines Schiffsrates - Ausweitung des Gästefahrten-Konzepts - Öffentlichkeitstag im Mai 2010 - zweite Teilnahme an der Kieler Woche - Sommertour 2010 in Ost-und Nordsee incl. zweiter Teilnahme an den Hörnum-Hafentagen - Werftzeit in Egernsund Anfang Okt. bis Ostern 2011 (neu: Großmast, Vorsteven, mehrere Bodenwrangen und Spanten, Ruderschaft) - Ersetzen des Hauptgetriebes im Frühsommer - Sommertour 2011 mit dritter Teilnahme an den Hörnum-Hafentagen - Öffentlichkeitstag im August - 3tägige Ausbildungsfahrt im Oktober - erstmals über 30 Crewmitglieder gelistet - intensive Arbeiten im Winter 2011/2012 - geplante 4tägige Ausbildungsfahrt im April...

All das wird ab dem 22. Juni höchst wahrscheinlich nur noch anekdotisch betrachtet, wenn es für zehn Crewmitglieder heißt: Segel setzen für die Fahrt nach Brest! Dann zählen nur noch die Fragen nach hoffentlich günstigen Winden und ob man auch bloß nichts Wichtiges zuhause vergessen hat. Cuxhaven wird das Schiff - so Rasmus will - nicht lange sehen, und Helgoland nur zum Bunkern. Für die meisten Crewmitglieder fängt danach Neuland - oder besser: Neusee an. Die Ostfriesischen Inseln bleiben an Backbord liegen, vielleicht helfen wir in einer holländischen Kneipe irgend einem Fußballteam beim Ausscheiden aus der Europameisterschaft nach... Die belgische Gastlandflagge wird nur pro forma mitgeführt, eher orientiert man sich in Richtung Isle of Wight und vor allem zu den wunderbaren Channel Islands. Vielleicht wird vorher mal in Cherbourg hineingelugt; ob es wieder das kleine maritime Fest gibt, wie in 2004 erlebt? Doch bestimmt läuft dann schon allmählich die Zeit weg, um pünktlich zu Festival-Beginn am 13. Juli in Brest einzulaufen. Dann heißt es, eine Woche intensives Leben mit Gästefahrten, Feiern, Feuerwerken und (weiterhin?) wenig Schlaf zu genießen.

Einigen wohlbekannten und lieb gewonnenen Menschen gilt es dann zu Lebewohl zu sagen, neue Gesichter kommen dazu, und nach einer wie immer spektakulären Parade aller Schiffe nach Douarnenez tritt die Maltzahn ihren Heimweg an. Dieser soll das Schiff erstmals in die Gewässer der Irischen See und an die schottischen Küsten führen - mit dem Höhepunkt der Passage des Caledonian Canals. Der Heimweg wird lang, und es werden drei Wochen intensiven Segelns und Bordlebens hinter den Maltzähnen liegen, wenn sie mit einem Zwischenstopp auf Helgoland den Kreis schließen und am 12. August hoffentlich alle wohl behalten wieder in Oevelgönne festmachen werden.

Doch es sind ja noch mehr als vier Monate bis dahin, und es kann noch so viel passieren. Lassen wir uns überraschen! Und lasst uns alles tun, damit wir Mitte Juni guten Gewissens sagen können: Brest hat gerufen - die Maltzahn ist bereit!

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