18.03.2020 01:00 von Christoph v. Hören
Liebe Leute,
die Saison ist nahe, die Winterarbeiten fast erledigt, die ersten Fahrten geplant - da grätscht uns inmens und für die ganze Saison unabsehbar ein Virus dazwischen, was uns die weitere Planung in Frage stellen lässt.
Ihr erlebt das allle gerade: Was heute gilt, ist morgen schon anders. Somit ist's schwierig, weit in die Zukunft zu schauen.
Sicher ist: Unsere beiden Ausbildungfahrten vor der Saison finden nicht statt. Der Werftaufenthalt, um das Unterwasserschiff zu streichen, findet nicht statt. Laut den behördlich erlassenen Schutzmaßnahmen ist uns auch das Arbeiten an Bord zu mehreren versagt. Bleibt also der Klüverbaum und die Gaffeln an Land, das Schiff ungeriggt - wer weiß schon, wann wir wieder fahren können.
Auf der anderen Seite sind unsere Schiffe in der Regel geduldig. Soweit kein Wasser einspringt, keine robusten materiellen Schäden zu verzeichnen sind, das Schiff also sicher und saisonerwartend an den Leinen liegt, in Erwartung, dass die Gesamtlage um das Corona-Virus und wir Ehrenamtliche den Kutter irgendwann wieder in Fahrt bringen - stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt! Niemand weiß, wie es weiter geht, wie die Saison wird, ob wir und wie viele Fahrten machen können.
Der Hafengeburtstag ist abgesagt, um die Rumregatta bangen wir.
Erste Absagen für Charterfahrten kommen herein. Das alles spricht für ein Jahr auf der Elbe, wie wir es noch nicht erlebt haben.
Doch lettztendlich gilt - wie im ganzen Land - dass wir alles Erdenkliche tun müssen, um uns Menschen zu schützen. Die Schiffe sind wertvoll! Ohne uns sind sie aber nichts!
Haltet euch an die allseits ausgerufenen verständlichen Regeln, bleibt gesund, seid nicht nachlässig.
Die Traditionsschifffahrt steht und fällt mit eurem Verhalten!
Bringen wir unsere Schiffe in die "nächste Welt".